Vermeide diesen beschissenen Deal, wenn du reich werden willst

Heute ist einer dieser Tage, an denen ich mich über das Geschenk freue, das ich mir selbst gemacht habe – meine Kündigung. Ich komme gerade von einem entspannten Spaziergang, bei dem ich gut gelaunt durch die Straßen gelatscht bin und in so erschreckend viele angepisste Gesichter geblickt habe. Zugegeben, das Wetter war wirklich schlecht, aber das konnte doch nicht der einzige Grund für die schlechte Laune dieser Leute sein? Während ich so über die Gründe dafür nachdachte, dämmerte es mir allmählich. Heute ist Montag…und der Montag bedeutet für einen Fastlaner etwas anderes als für die Leute, die einen beschissenen Deal in ihrem Leben eingegangen sind.

2 für 5 – Was für ein beschissener Deal

Du verstehst vielleicht schon, worauf ich hinaus möchte. Ich rede von dem Deal, den so viele Menschen eingehen, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Der Deal mit dem Teufel. Beantworte dir selbst mal ehrlich diese Frage: Wenn ich dich frage, ob du mir 5 Äpfel gibst und ich dir dafür verspreche, dir 2 Äpfel zurück zu geben, wie würdest du reagieren? Würdest du darüber nachdenken oder mir wüste Beschimpfungen an den Kopf werfen, weil du das für eine Frechheit hältst?

Ich gehe davon aus, dass du das für einen ziemlich blöden Deal hältst. Niemals käme ein normal denkender Mensch auf die Idee, dass es sich hierbei um einen Deal handelt, der auch nur eine Sekunde der Überlegung wert wäre. Wie kommt es dann, dass so viele von uns genau diesen Deal eingehen? Ich rede hier nicht von den Leuten, die einen Job als Angestellter ausüben, der ihnen wirklich Spaß macht und/oder sie erfüllt. Das finde ich völlig legitim. Ich rede von den Leuten, die ihr Leben und ihren Wecker an jedem Montagmorgen verfluchen.

Du gibst deinen Montag bis Freitag irgendeiner nicht erfüllenden Tätigkeit hin, nur um im Gegenzug den Samstag und Sonntag in “Freiheit” erleben zu dürfen. Als netten Bonus gibt es noch ein bisschen Geld dazu, damit du dir sinnlosen Konsum leisten kannst, der über dein verbittertes Leben hinweg täuschen soll. Am Freitag oder Samstag “feierst” du, gibst deinen Kollegen High Five und schwebst auf Wolke sieben.

Thank god it’s friday ist der dümmste Spruch aller Zeiten

Als ich den Spruch “Thank god it’s friday” das erste Mal gehört habe, fand ich ihn irgendwie lustig. Er spiegelt so gut wider, was viele Angestellte in ihrem Leben Woche für Woche empfinden. Sie schleppen sich mit Mühe und Not am Montag zur Arbeit, verbringen die Tage bis Donnerstag in lethargischer Unzufriedenheit, ehe sie freitags sichtlich auftauen. Während sie unter der Woche noch kaum Begeisterung ausstrahlen, laufen sie freitags frohlockend durch die Büroflure, weil der Feierabend in greifbare Nähe rückt.

Was ist das für ein Leben, alter? Es ist OK, wenn das mal ein paar Wochen oder von mir aus ein paar Monate so ist. Stellt das allerdings einen Dauerzustand dar, läuft hier gewaltig etwas schief. Der Montag ist genau so ein Tag wie Freitag. Deswegen ist es auch schwachsinnig, freitags oder samstags “feiern” zu gehen, nur weil es Freitag oder Samstag ist. Ich höre hingegen selten von jemandem, der montags “feiern” geht.

Ich weiß, dass sich viele Menschen in ihren Umständen gefangen fühlen. Sie haben die Sicherheit gewählt und dafür einen Teil ihrer Freiheit aufgegeben. Das ist OK, ganz im Ernst. Es ist völlig in Ordnung, die Sicherheit der Freiheit vorzuziehen. Es ist aber nicht OK, Montag bis Freitag wie ein Zombie durch die Gegend zu laufen, weil du deinen Job HASST. Da draußen existieren mit Sicherheit Jobs, die dir eine vergleichbare Sicherheit geben, und dir nicht das Leben aus dem Körper ziehen.

Der Wolf und der Hund

Ein Wolf war nicht erfolgreich bei der Nahrungssuche. Er war abgemagert und bestand nur noch aus Haut und Knochen. Da begegnete er einer Dogge. Sie war wohlgenährt und der Wolf fragte sie, warum es ihr besser ginge als ihm.

Ich lebe in der Obhut meines Herren, antwortete die Dogge und schwärmte dem Wolf vor, wie vorteilhaft es auch für ihn sei, sich der Menschen anzuvertrauen. „Nie muss ich Hunger leiden“, sagte sie. „Wir Hunde bekommen die Essenreste von den Tischen der Menschen und dabei fallen viele leckere Sachen für uns ab, wie Hühner- oder Taubenknochen und manche Wohltaten. Als Gegenleistung werde nur erwartet, dass man seinem Herrn gehorsam sei, seinen Dienern schmeichle und nicht selbstständig auf die Jagd gehe“.

Der Wolf, der immer hungrig war gewann Gefallen an der Vorstellung, sein freies Leben aufzugeben und sich ebenfalls in die Obhut der Menschen zu begeben. Doch da entdeckte er, dass die Dogge an ihrem Hals eine kahle Stelle hatte. Er fragte die Dogge nach der Ursache.

„Das kommt von dem Halsband, dass ich immer wieder trage. Es hat mich wund gescheuert, weil es an der Kette hängt, die mir mitunter umgetan wird.“

Da antwortete der Wolf „Auf solch ein Leben verzichte ich lieber, bleibe hungrig und Herr meiner selbst.” Er lief in den Wald zurück, wo er auch heute noch läuft.

Warum es gut ist, wenn du dich über diesen Beitrag aufregst

Du regst dich über diesen Beitrag auf? Das ist hervorragend. Frag dich mal, warum das so ist. Erkennst du unterbewusst vielleicht, dass da etwas Wahres dran ist? Immer wenn dich etwas so leicht triggert, hat es einen Grund – oft genug ist es ein wunder Punkt, in den Salz gestreut wird. Um etwas zu ändern, muss dir zuerst bewusst sein, dass dein Leben eine Änderung benötigt…und die ist schwer zu erreichen, wenn ich immer nur politisch korrekt formuliere.

Abschließen würde ich das gerne mit einem Zitat: “Those who are easily offended should be offended more often.”

Botschaft angekommen? Dann könnte dieser Beitrag etwas für dich sein.