In der Startup und angehenden Unternehmerwelt herrscht teilweise eine Obsession über Businesspläne. Die Leute wollen immer alles so gut es geht voraus planen, analysieren, einschätzen und erst im Anschluss zur Handeln übergehen. Lass mich dir die Wahrheit über Businesspläne verraten: Diese ganzen detaillierten Pläne kann man in die Tonne treten. Sie halten der realen Welt nicht stand. Ein gekritzelter kleiner Zettel mit einer groben Idee ist mehr als genug. Im Folgenden werde ich erläutern, warum das aus meiner Sicht so ist.
Niemand kann immer genau vorausahnen, was der Markt möchte
Selbst die besten und klügsten Köpfe sind nicht immer genau in der Lage vorausahnen, was die Welt braucht. Du kannst dich wochenlang hinsetzen und einen ausgeklügelten Plan ausarbeiten, der in der Theorie hervorragend klingt. Nachdem du all diese anstrengende Planungsarbeit erledigt hast und die Umsetzung vollendest, stellst du mit Erschrecken fest, dass sich niemand dafür interessiert. Die Reaktionen des Marktes sind ab und zu verwirrend und einfach nicht vorauszuahnen.
Jetzt sitzt du da mit deinem tollen Businessplan und ärgerst dich, dass du so viel Zeit in eine Sache gesteckt hast, die von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Hättest du die Zeit mal lieber in etwas Sinnvolleres investiert. Statt diesen ausgeklügelten Businessplan für eine einzige Idee auszuarbeiten, hättest du schon in der Zwischenzeit mit einem Prototypen 3 andere Ideen in der realen Welt testen können.
Das erinnert mich immer etwas an die alte Wasserfallmethodik in der Programmierwelt. Wer selbst mal in einem Projekt diese Methodik angewendet hat, weiß ganz genau, dass die Planung am Ende nie hin haut. Es hat einen Grund, dass Projekte in der Softwareentwicklung immer mehr agil abgewickelt werden, ohne eine ewige Vorplanung zu machen. Es ist schlicht und ergreifend nicht immer abzusehen, was genau gebraucht wird und viele Ideen kommen erst im Prozess der Entwicklung. Dadurch werden vorher geplante Dinge obsolet und neue ungeplante Dinge treten auf den Schirm.
Der Markt entscheidet, was er möchte
Lass uns den Tatsachen ins Auge blicken. Der Markt entscheidet darüber, ob du Erfolg oder Misserfolg haben wirst. Ihn interessiert dein Businessplan nicht. Statt Pläne zu machen, sollten wir so schnell wie möglich unsere Idee dem Markt präsentieren. Bau einen Prototypen oder ein vereinfachtes erstes Produkt, das du den Menschen an die Hand geben kannst und mit dem du Feedback generierst. Du wirst erstaunt sein, wie viele deiner Annahmen unzutreffend waren.
Ich habe es selbst schon oft erlebt, wenn ich irgendein kleines Tool programmiert habe. Ich bin immer bestrebt, eine erste Version so schnell es geht an den Mann zu bringen, selbst wenn es noch viele Bugs gibt. Oft starte ich mit einer Idee A, schaue mir an, wie das Feedback ist, und ende mit einer komplett anderen Idee B, die mir vorher gar nicht in den Sinn gekommen ist. Halte die Augen offen für die Signale, die dir der Markt gibt. Kritik ist dein größter Freund, denn sie gibt dir neue Ideen und Möglichkeiten.
Teilweise ist es noch nicht einmal notwendig, ein fertiges Produkt zu haben, um eine Idee zu testen. Oft ist es ausreichend, wenn du dir z.B. eine Landingpage baust und schaust, wie viele Leute du auf diese Page locken kannst, die bereit sind, dein Produkt zu erwerben. Ist der Traffic groß genug, machst du dich an die Umsetzung. Interessiert sich kein Schwein für deinen Scheiß, lass es besser bleiben. Machen wir uns nichts vor…die Welt ist schon zugemüllt genug von unnötigem Scheiß, da brauchen wir nicht noch unsere Scheiß mit drauf zu werfen.
Lasse Taten und Ergebnisse statt Worte sprechen
Businesspläne sind am Ende nur Worte. Worte sind schön, aber unsere Portemonnaies füllen sie nicht. Ich kann verstehen, warum die Leute detaillierte Businesspläne erstellen wollen. Wenn man Investoren sucht, muss man denen schließlich was vorlegen. Meine Meinung: Ergebnisse und Taten sprechen trotzdem deutlichere Worte.
Bist du in der Lage den Leuten zu zeigen, dass du ein Macher bist, ist das mehr wert. Zeig ihnen deine umgesetzten Ideen und wie sie am Markt ankommen, statt Worte auf ein Papier zu kritzeln. Das ist viel beeindruckender. Investoren sind mehr interessiert an einem Macher als an einem Schwätzer. Das Geld wird folgen, wenn du in die Tat schreitest und auf die Hinweise des Marktes hörst. Wenn die Investoren sehen, was du auf die Beine stellen kannst und plötzlich Businesspläne sehen wollen, kannst du sie immer noch erstellen.
Apropros Wahrheit. Hast du schon die 3 Wahrheiten über Geld gelesen? 😉
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