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Die Definition der Hölle

Vor ein paar Tagen stolperte ich über ein Zitat, das mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Es hat in ein geradezu gruseliges Kribbeln ausgelöst und das Zitat ließ mich tagelang nicht mehr los. Mir ist nicht bekannt, von wem das Zitat stammt, aber er hat eine ungewöhnliche Definition der Hölle formuliert.

“Someone once told me the definition of Hell: The last day you have on earth, the person you became will meet the person you could have become.” — Anonymous

“Jemand hat mir einmal die Definition der Hölle erklärt: Am letzten Tag, den du auf Erden verbringst, wird der Mensch, der du geworden bist, auf den Menschen treffen, der du hättest werden können.”

Eine Fantasie anregende Vorstellung

Schon nach dem ersten Lesen dieser Worte fing mein Verstand an das Aufeinandertreffen dieser beiden Menschen zu visualisieren. Mich gruselte die Vorstellung, wie sich all diese Situationen, in denen du vor Angst nicht gehandelt hast, über das Leben kumulieren. Jedes Mal, wenn du aus Angst etwas nicht in Angriff nimmst, entfernst du dich ein Stück weit von der Person, die du hättest werden können. Die meisten von uns sind wandelnde unausgeschöpfte Potenziale.

Dabei will ich gar nicht sagen, dass man immer trotz der Angst handeln muss. Ich glaube nicht daran, dass es einen Menschen gibt, der seine Angst in jeder Situation des Lebens überwindet. Für mich bedeutet es aber, dass wir so oft es geht aus unserer Komfortzone heraus treten sollten. Du kennst das bestimmt selbst. Die besten Geschichten, die glücklichsten Wendungen des Lebens, die verrücktesten Situationen ergeben sich oft genau dann, wenn wir unseren Arsch trotz unserer Angst bewegen.

Die wunderschöne Frau auf der Straße, die du gerne ansprechen würdest, aber dich nicht traust… Was hätte alles passieren können, wenn du nur den Schritt gewagt hättest? Der ewig langweilige Beruf, den du angenommen hast, weil du finanzielle Sicherheit stärker als alles anderes gewichtet hast… Was hätte alles passieren können, wenn du der scheinbar riskanteren, aber erfüllenden Berufung nachgegangen wärst? Die Präsentation, welche du nicht hältst, obwohl sie dich beruflich weiter bringen würde… Was hätte alles passieren können, wenn du nur den Schritt gewagt hättest? Die Geschäftsidee, welche du nicht umsetzt, weil du gelesen hast, dass die meisten Unternehmen in den ersten Jahren scheitern… Was hätte alles aus dem Business werden können, wenn du es trotzdem gemacht hättest?

Was bedeutet das für mich?

Nachdem ich über dieses Zitat nachgedachte habe, bin ich nicht am nächsten Tag aufgestanden und wie magisch war meine Angst weg. Nein. Allerdings habe ich für mich entschieden, dass ich möglichst oft an dieses Zitat erinnert werden möchte. Deswegen habe ich diesen Satz in meinem Zimmer an einer gut sichtbaren Stelle angebracht. Immer öfter denke ich deswegen im Alltag daran. Unausgeschöpfte Potenziale. Was bedeutet es für mich in 50 Jahren, wenn ich meiner Angst erliege? Was bedeutet es für mich in 50 Jahren, wenn ich jedes Mal nicht handle? Was kann stattdessen für eine verrückte Geschichte passieren, wenn ich einfach handle? Wenn ich jetzt nicht handele, traue ich ich dann auf meinem Sterbebett noch, dieser Person, die ich hätte werden können, in die Augen zu schauen? Was bedeutet es für dich?

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4 Gedanken zu “Die Definition der Hölle”

  • Frank Flocke sagt:

    Ich finde den Denkansatz sehr interessant und es ist auch wertvoll, dem Ideal nachzujagen. Allerdings ist es immer wichtig, persönlich zufrieden zu sein. Ich muss nicht wie Messi Fußball spielen wollen, wenn ich schon ganz gut bin. Und ich glaube, eine gewisse Unzufriedenheit wird immer da sein. Ein erfolgreicher Mensch ist nicht automatisch zufriedener als ein nicht so erfolgreicher. Es kann sogar bei zu viel Ehrgeiz genau gegenteilig sein.

    • bratko bratko sagt:

      Hi Frank,
      ich stimme dir da absolut zu. Eine gewisse Unzufriedenheit wird immer da sein und ist die Voraussetzung dafür, dass man überhaupt etwas verändern möchte.
      Am Ende ist das alles ein Ding der Balance. Nur immer dem nächsten Ziel her zu jagen – insbesondere, wenn es einem nur auf die Validierung durch andere Menschen ankommt – führt nicht zwangsweise zur eigenen Zufriedenheit.

      Um aber bei deinem Beispiel mit Messi zu bleiben: Wenn du nur ein bisschen Spaß mit deinem Hobby haben möchtest, ist das absolut fein.
      Willst du aber richtig gut werden und Geld damit verdienen, würdest du dir irgendwann in den Arsch beißen, wenn du nicht mehr Aufwand rein gesteckt hast oder mal alles gegeben hast, um dein Ziel zu erreichen.

      Ciao 🙂